Die maßgebende Orientierung unseres pädagogischen Handelns gewinnen wir aus den DRK-Grundsätzen. Die konsequente Umsetzung der Grundsätze sehen wir in der Arbeit nach dem situationsorientierten Ansatz in der sozialpädagogischen Praxis, sowie der Orientierung an den Maximen der Reggio-Pädagogik und dem Konzept der Offenen Arbeit. Wir möchten ausgehend von den Lebenslagen der Kinder, diese in ihrer Entwicklung fördern und begleiten. Wir sehen dabei das Kind als Akteur seiner Entwicklung. Das Familienzentrum ist ein Ort des gemeinsamen Lebens und Lernens, in dem Kinder sich wohlfühlen und erleben können.
Unsere ausführliche, pädagogische Konzeption finden Sie hier (Download als PDF-Format).
Pädagogische Arbeit | öffnen / schliessen |
Es ist die Aufgabe des Erziehers / der Erzieherin, den Kindern ein qualifiziertes, pädagogisches Angebot zu bieten, das ihren Interessen und Bedürfnissen entgegenkommt und ihre gesamte Persönlichkeit, Sozialverhalten und Kreativität fördert. Weiterlesen ... |
Pädagogische Arbeit geht von klaren Zielvorstellungen aus. Aufbauend auf den Werten der Grundsätze des DRK formulieren wir die Ziele unserer Arbeit. Der Erzieher / die Erzieherin beobachtet das Kind und entscheidet, welche Ziele im gegenwärtigen Zeitpunkt für die Entwicklung eines Kindes wichtig sind. Konkrete Ereignisse oder aus dem Augenblick entwickelte Neigungen und Tätigkeiten der Kinder werden aufgenommen, weiterentwickelt und als Ausgangspunkt für Aktivtäten genommen. Dies impliziert eine offene Planung der pädagogischen Arbeit und ein hohes Maß an Flexibilität.
Für das pädagogische Handeln des Erziehers / der Erzieherin folgt daraus, offen zu sein für die individuellen Anliegen der Kinder und flexibel darauf einzugehen, sowie durch Impulse und Materialanordnung die Chance für selbstständige Tätigkeiten zu eröffnen.
Der Erzieher / die Erzieherin muss sich ständig vergewissern, ob sein / ihr pädagogisches Handeln mit den Zielen und Aufgaben des Familienzentrums übereinstimmen und ob es den Bedürfnissen der Kinder entspricht. Die pädagogische Arbeit geht von der Lebenssituation des Kindes aus, seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten, Schwierigkeiten im Hinblick auf Fähigkeiten und Fertigkeiten, Interessen, Erfahrungen und Sorgen, sein Verhalten in den „Peergroups“, und die Bereitschaft soziale Beziehungen aufzunehmen. Diese Vielfalt bestimmt das erzieherische Handeln und dessen Planung.
Antwort auf diese Fragen gibt die Beobachtung des Kindes. Die innere erzieherische Haltung der Beobachtung wird getragen von dem Leitgedanken, dass wir dem Kind und seinen Handlungen wertschätzend Achtung schenken. Insbesondere bietet das Spiel Gelegenheiten, Kinder in vollen Lebenszügen zu beobachten. Hier erhält die Erzieherin / der Erzieher, in spontanen oder angeleiteten Aktivitäten, einen Einblick in den Entwicklungsstand des Kindes: Sein Wohlbefinden, seine Interessen und Fähigkeiten, Ausdauer und Lernfähigkeit, die Ausprägung seiner emotionalen, sozialen und kognitiven Kompetenzen. Gespräche mit den Eltern ergänzen die Beobachtungen.
Zu einer sinnvollen pädagogischen Arbeit gehören sinnvoll organisierte Räumlichkeiten, z.B. die Gestaltung der räumlichen Infrastruktur in verschiedene Aktivitätsbereiche, sowie ein durchdachtes Materialangebot. Sie unterstützen die Arbeit des Erziehers / der Erzieherin. Die Anordnung verschiedener Erlebnisbereiche regt Kinder zu selbständigen Aktivitäten an, ermutigt sie zum Erkunden und Experimentieren und stärkt dadurch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Das Kind steht bei uns im Mittelpunkt! | öffnen / schliessen |
Diese Konzeption dient der andauernden Überprüfung unserer Arbeitsweise und der Beantwortung der Frage: "Geht unsere Pädagogik vom Kind aus oder zwängen wir die Kinder in unsere Arbeitsplanungen?" Weiterlesen ... |
Für die Arbeit in der Kindertagesstätte ist es nicht leicht jedes Kind in den Vordergrund zu stellen.
Eine Kindertagesstätte mit 106 Kindern stellt eine Arbeit mit 106 Persönlichkeiten dar, die ihre Bedürfnisse berücksichtigt wissen wollen. Jeder Mensch und somit jedes Kind ist ein Individuum mit einer eigenen Persönlichkeitsstruktur. Wir gehen dabei nicht von einem "unfertigen Menschen" aus, der durch gezielte Angebote erst zu einem "reiferen, fertigen Menschen" herangebildet werden muss. Zudem ist die Kita-Zeit für die Kinder keine Zeit, die einen erfolgversprechenden Nutzen mit sich bringen muss, denn unsere Einrichtung ist keine Institution, die das Kind allein auf die Schule vorbereitet und ihm sämtliche Fähigkeiten mitgibt, damit es später nichts mehr lernen muss.
Die Kindertagesstätte ist ein Ort des gemeinsamen Lebens und Lernens, indem sich Kinder wohlfühlen und erleben können. Dabei ist es jedem Kind selbst überlassen, welche Gefühle es ausleben möchte. Kinder sind Kinder - verträumt und aktiv, zurückgezogen und lebendig, friedvoll und selbstbestimmt, egoistisch und sozial ausgerichtet; sie möchten einmal alleine sein oder mit anderen spielen, sind mutig und ängstlich, bilden Banden oder fühlen sich ausgeschlossen. Für uns Erwachsene nicht immer als gut empfundene Verhaltensweisen, werden vorschnell unterdrückt oder in andere Bahnen gelenkt. Für das Kind bricht eine Welt zusammen und es fühlt sich unverstanden. Für Kinder ist es ebenso notwendig, sich mit anderen Kindern auseinanderzusetzen und zu streiten, sich von anderen zurückzuziehen und mit bestimmten Kindern keinen Kontakt pflegen zu wollen. Oft bestimmen gerade die Eltern, welches Kind der geeignete Spielpartner für ihr Kind ist. Sei es aus Eigennutz, weil auch sie sich mit den Eltern des Kindes gut verstehen oder aus sozialen Gründen, weil dieses Kind vielleicht nicht in ihr Weltbild passt. Kinder suchen in der Kindertagesstätte nach Möglichkeiten, sich aus Ängsten zu befreien und neue Hoffnungen aufbauen zu können. Sie vertrauen darauf, dass sich im Kindergarten andere Vorgehensweisen ergeben als zu Hause.
Wir geben Kindern die Möglichkeit so zu sein, wie sie sich fühlen. Kind im Mittelpunkt bedeutet also: Hier wird so mit dem Kind gearbeitet, wie es situationsgemäß vom Kind gefordert wird.
Das heißt, es gibt keine Jahresplanungen, die dem Kind übergezogen werden und keine Zwangsteilnahme an jeglichen Angeboten. Kinder suchen sich ihre Möglichkeiten selbst, ihre Erfahrungen zu machen und dabei ist es ihnen nicht begreiflich, wenn wir sie zurückhalten wollen, weil uns irgendwelche Regeln dazu zwingen.